Erinnerungen eines Flakhelfers
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Alfred Bruske las bei der Senioren-Union Weilerswist aus seinen Lebenserinnerungen. Foto (2): M. Maiworm
Lebenserinnerungen eines "Flakhelfers"
Alfred Bruske berichte über Krieg, Flucht, Vertreibung und Neuanfang
05. März 2020
(MM) „Flakhelfer-Generation“ nennt man die Jahrgänge der um 1930 geborenen Männer. Viele von ihnen wurden gegen Ende des 2. Weltkriegs im Alter von 14 bis 16 Jahren ohne jede militärische Ausbildung als Kindersoldaten z.B. bei der Flugabwehr eingesetzt, wodurch die Sammelbezeichnung „Flakhelfer“ entstand. Zahlreiche dieser Jugendlichen verloren ihr Leben.
Von den Überlebenden der „Flakhelfer-Generation“ haben einige noch im hohen Alter ihre Erinnerungen an Krieg, Diktatur, Zusammenbruch, Flucht und Neuanfang aufgeschrieben - teils als Lebensbericht für die Kinder und Enkel, teils als Mahnung an die heute jüngere Generation.
So auch Alfred Bruske (Jahrgang 1931) aus Mechernich. "Mein langer Weg" heißt der Titel seines Buches, das er im Eigenverlag herausgebracht hat. Auf 200 Seiten beschreibt der Berufsschullehrer a.D. seine Lebensstationen: Kindheit und Jugend in Schlesien, Hitler-Jugend, Flakhelfer, Vertreibung und Flucht unter Lebensgefahr aus Schlesien, neue Heimat im Rheinland (ISBN 978-3-00-060605-2; 16,00 €).
Bei der Senioren-Union Weilerswist berichtete Alfred Bruske jetzt mit einer Lesung aus seinem Buch und und im freien Vortrag über das von ihm Erlebte und Erlittene. Dabei wurde es ganz still im Saal. Viele der Mitglieder teilen die Erinnerungen Bruskes an die schreckliche Zeit bis 1945 und die entbehrungsreichen Jahre nach der „Stunde Null“.
Ähnliche Empfindungen hatten auch andere Leser des Buches. Der Autor berichtete, dass ihn nach der Publikation des Buches zahlreiche herzergreifende Zuschriften und Anrufe erreicht hätten. Besonders erfreut sei er, so Bruske, dass er auch bei den ganz jungen Menschen der heutigen Schülergeneration viel Aufmerksamkeit finde.