Flüchtlinge in Weilerswist - Senioren-Union Weilerswist

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Flüchtlinge in Weilerswist

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Beigeordneter Marcus Derichs (rechts) und der Vorsitzende der Senioren-Union Weilerswist, Hans-Josef Thelen, beim SU-Stammtisch am 2. November.
Fotos (2): M. Maiworm
        

Schnelle Hilfe durch gute Kooperation

Beigeordneter Derichs informierte über Flüchtlinge in Weilerswist

02. November 2022

(MM) Informationen aus erster Hand zu einem hochaktuellen kommunalpolitischen Thema erhielten die Mitglieder der Senioren-Union Weilerswist beim November-Stammtisch.  Zu Gast war Marcus Derichs, der seit Januar 2022 als Beigeordneter im Rathaus amtiert. Der 45jährige Wahlbeamte gehört neben Bürgermeisterin Anne Horst und dem 1. Beigeordneten Alexander Eskes dem Verwaltungsvorstand der Gemeinde an.

Derichs berichtete über die Situation der Flüchtlinge in Weilerswist.  Bereits kurze Zeit nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine habe die von Flüchtlingen überlaufene Stadt Köln ihre Umlandgemeinden um Entlastung ersucht. Auf diesem Weg seien die ersten Kriegsflüchtlinge in Weilerswist eingetroffen. Später habe das Land NRW auf der Grundlage des so genannten Königsteiner Schlüssels weitere Flüchtlinge zugewiesen. Daneben gebe es Flüchtende aus der Ukraine, die in eigener Initiative den Zielort Weilerswist ansteuerten; diese würden auf das Kontingent angerechnet.

Nach dem Königsteiner Schlüssel, so Derichs,  sei die Gemeinde Weilerswist verpflichtet, bis zu 195 Flüchtende aus der Ukraine und aus anderen Herkunftsländern aufzunehmen. Dafür habe zunächst der Kombibau an der Gesamtschule zur Verfügung gestanden. Bereits Ende März hätten sich Rat und Verwaltung verständigt, zusätzlich den Bahnhof Derkum - dessen Verkauf noch 2021 erwogen worden sei - für die Aufnahme von Flüchtenden herzurichten. Das für 60 Personen vorgesehene Gebäude sei jetzt mit 45 Personen belegt.

Bei, wie zu erwarten, weiter steigenden Flüchtlingszahlen wird die Gemeinde Weilerswist nach Aussage von Derichs - anders als 2015/16 - keine Sporthallen belegen. Stattdessen plane man die Errichtung eines Containerdorfs für 100 Personen auf dem Gelände zwischen Gesamtschule und Kölner Straße, das bis Ende 2022 fertiggestellt sein soll.

Mehrfach hob Derichs die reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Politik (Rat) und Gemeindeverwaltung hervor. Die notwendigen Entscheidungen seien schnell, entschlossen und in großem Einvernehmen getroffen worden. Als „sensationell gut“ bewertete der Beigeordnete das Zusammenwirken von Gemeindeverwaltung und der Flüchtlingshilfe Weilerswist e.V. bei der Aufnahme und Integration von Flüchtenden. Gut gelinge auch die Integration insbesondere der ukrainischen Kinder in die Weilerswister Kitas und Schulen.

Derichs machte darauf aufmerksam, dass die Unterbringung und Integration einer weiter steigenden Zahl von Flüchtenden die Gemeinde Weilerswist vor große logistische und finanzielle Herausforderungen stellt. Die angespannte Situation gleiche der in den Jahren 2015/16. Die Kommunen - nicht nur Weilerswist - benötigten weitere Hilfen vom Land und vom Bund, um die Finanzierung der Flüchtlingshilfe weiter tragen zu können.

Dringend sucht die Gemeinde Weilerswist privaten Wohnraum für die Geflüchteten. Haus- und Wohnungseigentümer, die Wohnraum zur Verfügung stellen wollen, können sich im Bürgerbüro der Gemeinde Weilerswist  (Tel. 02254-9600-144), direkt beim Beigeordneten Derichs (Tel. 9600-103) oder bei der Flüchtlinghilfe Weilerswist e.V. (Tel. 96 00 990 melden.

An den Vortrag von Derichs schloss sich eine lebhafte Diskussion an, bei der der Beigeordnete über weitere kommunalpolitische Themen informierte. Unter anderem kamen die geplante Einrichtung von Hol- und Bringzonen an Schulen sowie die in Aussicht genommene Errichtung von Windkraftanlagen in Weilerswist zur Sprache.
SU-Stammtisch mit Marcus Derichs.

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